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Was wird bei einer Renaturierung gemacht? Unter dem Begriff Renaturierung versteht man diese Wiederherstellung von einer Landschaft nach der Zerstörung, beziehungsweise der Veränderung durch den Eingriff von Menschen. Eine Renaturierung wird vor allem dann durchgeführt ,wenn die von Menschen veränderte Landschaft an Artverlust und Umweltverschmutzung leidet und der Eingriff der Menschen sich negativ auf die Umwelt ausgewirkt hat. Diese Maßnahmen sind nur da sinnvoll ,wo noch Restbestände der ursprünglichen Landschaft vorhanden sind und das "Wiederherstellen" auch möglich ist . Warum Renaturierung am Oberrhein?!?! Durch die Tulla'sche Rheinkorrektur im 19.Jahrhundert hat sich der Lebensraum für die Menschen zwar verbessert, die Bewohner der Städte in der Nähe des Rheins mussten keine Angst vor Überschwemmungen haben, die ihre Existenz ruinierten und die Industrie erlebte einen grossen Aufschwung, doch die Umwelt hatte sehr zu leiden unter dem Eingriff des Menschen in den Naturhaushalt. Viele Phytocoenosen (Pflanzenlebensgemeinschaften) mussten auf Kosten von Grünlandumbruch, Intensivnutzung, Deichbau- und Entwässerungsmaßnahmen weichen und wurden auf kleinste Restflächen zurückgedrängt.
Dieses Vorhaben befindet sich noch in einer Aufbruchphase. Hauptanliegen ist es Entwicklung und Erprobung von Renaturierungsverfahren zu optimieren und herauszufinden,wie am effektivsten, möglichst nachhaltige Pflanzengemeinschaften wiederherstellt werden können. Dieses Vorhaben hat die Universität in Giessen sich zur Aufgabe gemacht und hat das E&E Vorhaben (Entwicklungs- und Erprobungsvorhaben) als Renaturierungsprojekt gestartet. Das Gebiet, auf das das Projekt sich konzentriert, befindet sich hauptsächlich im Bereich der Oder , der Mittlelbe, der Havel und des nördlichen Oberrheins.
Die Ziele der Projektträger sind
IRP(Integriertes Rheinprogramm) und Naturschutz Die IRP, deren Aufgabe es ist für den Hochwasserschutz zu sorgen , beschloss ,auf Druck der Umweltorganisationen, dass die Maßnahmen des Hochwasserschutzes mit einer Renaturierung der Rheinauelandschaft verknüpft werden sollten . So wurde eine ökologisch sinnvolle Lösung gefunden. Das Hochwasser sollte, überall wo dies technisch und ohne nachteilige Folgen machbar ist, in die Aue fließen und so den Zustand vor dem Rheinausbau wiederherstellen. Die Aue ist an Hochwasser angepasst und die Chance ist geboten eine wieder vielfältige und naturnähere Rheinaue zu erschaffen. Südlich von Hartheim Richtung Frankreich ist die ursprüngliche Aue verschwunden, da die Wasserableitung hier in den Grand Canal d ´Alsace verläuft und somit der Grundwasserspiegel gesunken ist . Um auch hier die Aue wieder ins Leben zu rufen wurde ein neues Konzept entworfen, welches sich "90-Meter-Streifen"nennt. Durch Auskiesung eines Streifen der parallel zum Rhein verläuft soll Platz für 25Millionen cbm Wasser geschaffen werden. Seit rund 20 Jahren ist das Projekt geplant und doch ist man noch auf kein gemeinsames Ergebnis gekommen ,da die IRP ihre Planung oft umändern oder neu planen. Die Zweifel und die Befürchtungen, dass das Projekt ein Misserfolg wird ist nicht unverständlich ,da es bei einem schon realisierten Projekt (Poldern Altheim) zu Komplikationen kam und es bei den künstlichen Überflutungen Wildverlust in Kauf genommen werden musste und die Stauhöhen zu hoch waren. Man stellte im nachhinein fest, dass heute einige der Auenwälder nicht hochwassertolerant mehr sind. Doch hierbei handelt es sich oftmals um standortfremde Kulturen wie Nadelbestände und Monokulturen, die nicht aus der Aue stammen. Die hinzukommenden Probleme der Bewohner entlang des Rheins wie Einstauhöhen, Umbaumaßnahmen in der Landschaft ,technische Maßnahmen gegen zu starken Grundwasseranstieg dürfen auch nicht ignoriert werden. Die Kiesindustrie und auch einige Umweltorganisationen verlassen sich nun sehr auf das Projekt "90-Meter-Streifen" und hoffen mit unterschiedlichen Motiven , dass die IRP das Projekt genehmigt . Doch warnende Stimmen weisen auf die Möglichkeit hin, das die erhoffte flussbegleitenden Aue ausbleibt und nicht entsteht. Sie werfen der Kieslobby vor, sich nur aus wirtschaftlichen Gründen dem Projekt anzuschließen und behaupten, dass wertvolle Naturflächen durch das Projekt verloren gehen... (c) Kathrin, Juni 2001 Nächstes Thema |
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